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9 Fragen an: Arne Gerdes, Produktmanager bei GameDuell

Vor kurzem hatten wir die Gelegenheit, ein Interview mit Arne Gerdes von GameDuell zu führen. Wir befragten Arne zu den Themen Produktmanagement im Spielebereich, der Durchführung von Usability-Tests im Alltag und aktuellen Themen in der Spiele-Branche.


1.    Wer bist Du und was machst Du? Stelle Dich doch mal kurz vor:

Ich heiße Arne und bin Produktmanager für mobile Spiele bei GameDuell. Dort arbeite ich in der Konzeption. Davor arbeitete ich als Produktmanager eines Städteportals.


2.    Thema erfolgreiches Produktmanagement: Welches sind Deine zwei wichtigsten Erkenntnisse?

Erstens, es wird immer Probleme geben.  Zweitens, Du wirst nie genau wissen, wo die Probleme liegen.  Dagegen hilft nur testen, testen, testen. Das einzige Mittel gegen Betriebsblindheit, die sich zwangsläufig einstellt.


3.    Welche (vermeidbaren) Fehler kannst Du immer wieder in der Praxis beobachten?

Es wird häufig versucht, aus quantitativen Umfragen klar interpretierbare Ergebnisse für Fragen der Usability zu bekommen – was in der Praxis nach meiner Erfahrung sehr schwer ist.

Usability-Probleme findet man am besten durch Beobachtung. Wenn schon Online-Survey, dann sollte man möglichst viele offene Fragen stellen. Das erschwert zwar die Auswertung, man schränkt den Raum möglicher Antworten aber nicht zu sehr ein.

4.    Welche Empfehlungen hast Du für den Umgang mit Entwicklern und Designern?

Alle am Produkt beteiligten Personen sollten unbedingt in Usability-Tests einbezogen werden. Wenn man die Ergebnisse nur berichtet, gibt es zwar ein Verständnis für die Probleme, aber nicht zwangsläufig die höchste Motivation, diese auch zu beheben. Denn klar macht es nicht so viel Spaß, eine Funktion noch einmal zu überarbeiten, wenn man auch neue Features entwickeln könnte.

Sobald man jedoch mit eigenen Augen sieht, wie ein Tester mit dem entwickelten Produkt nicht klar kommt, kann die Motivation kaum höher sein. Genau das Gleiche gilt übrigens für alle Entscheidungsträger wie zum Beispiel Geschäftsführer.

5.    Wie stellt Ihr sicher, dass Eure Produkte nutzerfreundlich sind?

Ganz klar, immer wieder testen. Wir haben einen sehr guten Interaktions-Designer im Team, der immer wieder eine ganz andere Sicht auf das Produkt mit bringt und für viele Fragestellungen einen guten Lösungsansatz parat hat. Außerdem sollte man so viel wie möglich hinterfragen und nichts als gegeben betrachten. Nur ein Punkt gilt eigentlich immer: Wenn ein Produkt überfrachtet daher kommt, ist es nicht mehr nutzerfreundlich.


6.    Welche Produkte stehen für Dich für gute Usability – welches Produkt sollte unbedingt mal mit Usern getestet werden?

Amazon ist schon ein Phänomen: Nüchtern betrachtet wirkt die Seite völlig überfrachtet. Sobald man anfängt etwas zu suchen, wird man jedoch erstaunlich gut durchgeleitet. Generell finde ich, dass E-Commerce-Seiten heutzutage sehr aufgeräumt und durchdacht aufgebaut sind.

Facebook dagegen ist ein zweischneidiges Schwert: Teilweise würde ich den Laptop gerne aus dem Fenster schmeißen, bspw. bei den Privacy-Einstellungen. Andererseits haben sie es aber geschafft, Flow zu erzeugen. Man klickt immer weiter, das erinnert teilweise fast schon an das Fernsehen.

7.    Wenn Usability ein Tier wäre, welches wäre es?

Haha, interessante Frage. Vielleicht sollte sie ein Chamäleon sein: Du siehst es nicht, aber es ist da.

8.    Was ist die Besonderheit, Spiele zu konzipieren und zu entwickeln im Vergleich zu Webseiten?

In einem Spiel gibt es viel mehr Interaktionspunkte als auf einer Webseite. Bei Webseiten musst du zunächst herausfinden, was die Besucher der Seite eigentlich wollen. Beim Design eines Spiels hat man tendenziell mehr Freiheiten. Denn es gibt ja nur ein großes Ziel: Du willst die Spieler gut unterhalten. Ich finde es bei einem Spiel leichter, sich in die Nutzer hineinzuversetzen als bei einer Webseite.

Normalerweise merkt man sofort, ob es Spaß macht und unterhält, allerdings wirst du viel Zeit damit verbringen, die vielen Interaktionspunkte zu konzipieren, das richtige Fein-Tuning zu finden und nicht zuletzt dem Spieler das Spiel zu erklären.

9.    Welche Themen sind für Dich gegenwärtig spannend?

Gamification ist für mich ein spannendes Thema. Allerdings bedeutet Gamification nicht, dass auf jeder Webseite Erfahrungspunkte gesammelt oder Stufen erreicht werden müssen. Jedoch können sich Webseiten in zumindest zwei Punkten einiges von Spielen abgucken: Spielerisches Lernen und Spaß im Umgang mit dem Produkt, sprich die User Experience. Nur eines von vielen Beispielen sind Touren, die ja im Kern nichts anderes sind, als ein Tutorial für eine Webseite oder eine Dienstleistung.

GameDuell ist Europas größter Spieleanbieter, der Social Games sowohl auf eigenen Websites, auf Sozialen Netzwerken, als auch auf mobilen Geräten, wie z.B. iPhone, iPad und Android anbietet. Die Gewinner der Spiele erhalten im Gegensatz zu ähnlichen Angeboten Geld statt Sachpreisen oder virtuelle Güter. Kooperationen bestehen unter Anderem mit Bild.de, Lycos, MSN oder Web.de.

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