11 UX-Trends 2024, im Auge des technologischen Wandels
Die Entwicklungen der letzten Monate zeigen, dass die Welt der User Experience 2024 bedeutende Transformationen erleben wird.
Von der Implementierung KI-gesteuerter Lösungen, die den Bereich der UX-Research verändern, bis hin zu ethischen Überlegungen und dem wachsenden Bedürfnis nach transparentem Wissens-Management – die UX-Branche steht vor spannenden Herausforderungen und Chancen.
Lass uns gemeinsam in 11 zukunftsweisende UX-Trends eintauchen.
Diese Trends spiegeln wie immer unsere aktuellen Marktbeobachtungen aus den Bereichen UX-Change-Management, Strategie und Research wider und wurden in enger interner Abstimmung erstellt.
🧠 Das Wichtigste in aller Kürze:
- Entdecke auch unsere Agentur-seitigen UX & UI Trends 2024 inkl. Design-Inspiration
- Die Themen Democratize UX und internes Wissensmanagement nehmen zu
- Research und Testing im Kontext der Barrierefreiheit wird stärker nachgefragt
- KI-Technologien verändern Research- und Konzeptionsprozesse
- Schnelle UX-Methoden und KI gehen gemeinsame Wege
Inhaltsverzeichnis
- Strategie & Management
a. Demokratisierung von UX
b. Repositories & Wissensmanagement
c. UX-Coaching - Kommunikation & Sprache
a. Benutzerzentrierte Sprache
b. Conversational UX & Voice User Interface - Technologie & Innovation
a. KI für UX-Testing & Research
b. Human-Centered AI - Datenschutz & Ethik
a. Barrierefreiheit & Accessibility
b. Privacy-Centric Design - Methodologie & Forschung
a. Personas
b. Früh und klein testen
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Strategie & Wissensmanagement
Die richtigen UX-Strategien zu nutzen und aktives Wissensmanagement zu betreiben, sind die Grundlage für nachhaltigen Erfolg. In diesem Abschnitt beleuchten wir, wie strategisches Denken und effektives Wissensmanagement die UX-Landschaft prägen und Unternehmen dabei unterstützt, die eigene UX-Reife zu steigern. Erfahre nachfolgend, warum UX-Repositories als zentrale Wissensspeicher dienen sollten, um Insights langfristig nutzbar zu machen. Außerdem zeigen wir, warum die Demokratisierung von UX ein integraler Bestandteil einer Unternehmenskultur ist, die langfristigen Mehrwert generiert.
1. Die Demokratisierung von UX
Gerade am Anfang einer neuen UX-Abteilung reicht ein gutes Methodenwissen nicht aus, um UX im Unternehmen zu etablieren. Um gehört zu werden, sind zu Beginn ganz andere Skills mindestens genauso wichtig wie Methodenkenntnisse: Lobby-Arbeit, Change-Management und Stakeholder-Management.
Die Demokratisierung von UX rückt immer mehr ins Bewusstsein. Die Demokratisierung von UX ist das Fördern einer umfassenden Nutzerzentrierung, intern, wie extern – die sich letztlich positiv auf die Produktqualität und die Unternehmenskultur auswirkt. Denn sie ist ein Schlüssel zu Produkten und Unternehmen, die nicht nur funktionieren, sondern auch begeistern.
Durch die Verbreitung von UX-Wissen über traditionelle Design-Teams hinaus entstehen Produkte, die besser auf Nutzerbedürfnisse abgestimmt sind. Wichtig ist, dass die Einbeziehung aller Unternehmensebenen in den UX-Prozess kontinuierlich stattfindet und die 3 Berge des UX-Reifegrads berücksichtigt werden.
Die 3 Berge des UX-Reifegrads. Ein häufiger Fehler in Unternehmen ist, dass sie zu schnell mit dem operativen Gipfel starten und das Fundament für erfolgreiche UX nicht gelegt wurde.
In unserem Webinar: „Wie passt UX in agile Prozesse“ haben wir u.a. bereits darüber gesprochen, wie du den zweiten Gipfel erklimmst und dass es wichtig ist, immer mit dem politischen Gipfel zu beginnen. Wer diesen erklimmt, wird zwangsläufig UX-Strategien im Unternehmen etablieren und verankern, um so den Rückhalt vom Management zu bekommen. Operativ werden anschließend das nötige Methodenwissen etabliert und erste UX-Erfolge eingefahren.
Der Demokratisierungsgipfel ist anschließend die letzte Etappe: UX-Wissen wird zum Allgemeingut. Marketing, Kundensupport, Vertrieb – alle ziehen an einem Strang. Nutzerzentrierung wird gelebt, nicht nur gelobt.
Ist dein Unternehmen bereit, diese Gipfel zu erklimmen? Hier erfährst du mehr über UX und Stakeholder Management.
2. UX Repositories & Wissensmanagement
Genau in dieselbe Kerbe wie die Demokratisierung von UX schlägt unser nächstes Thema. Hinter dem Begriff UX-Repositories verbergen sich zentrale Anlaufstellen, die es Unternehmen ermöglichen, Research-Erkenntnisse an einem Ort dauerhaft durchsuchbar zu gestalten und nach spezifischen Faktoren wie Priorität oder Kontaktpunkt zu filtern.
Alle, die mit UX-Testing, Nutzerdaten und UX-Insights im Unternehmen arbeiten, kennen die Probleme der Informationsbereitstellung. Noch immer werden die meisten UX-Erkenntnisse nicht zentral über einen langen Zeitraum hinweg dokumentiert und gespeichert. Denn abteilungsübergreifendes Wissensmanagement für UX-relevante Themen herzustellen, ist und bleibt eine große Herausforderung.
Sogenannte UX-Repositories gewinnen daher zukünftig immer mehr an Bedeutung. Auch mit RapidUsertests-Premium haben wir eine Möglichkeit geschaffen, alle Erkenntnisse automatisch in einem UX-Repository, das man testübergreifend durchsuchen, filtern und priorisieren kann, zu sammeln. Das willst du auch? Dann nimm gerne einfach Kontakt zu uns auf und vereinbare einen Demo-Termin:
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3. UX-Coaching & Consulting
Viele UX-Professionals erleben im Alltag eine erhebliche Diskrepanz zwischen ihrer Ausbildung bzw. den Aufgaben, auf die sie sich konzentrieren wollen und der Business-Realität. Vor allem, wenn UX-Teams noch im Aufbau sind, muss häufig um jeden Euro für UX-Testing oder Research-Tools gekämpft werden.
Research zu automatisieren , steht daher bei vielen noch in weiter Ferne. Vielmehr geht es dann häufig darum, den ROI von UX zu kommunizieren und interne Allianzen zu bilden.
Es verwundert uns daher weniger, dass sich immer mehr Firmen für UX-Coaching und Consulting interessieren, um die eigenen Ziele schneller und sicherer zu erreichen. Denn Know-how im UX-Bereich zu integrieren, ist ein wichtiger Schlüssel, um sowohl nutzerzentriert und wettbewerbsfähig zu bleiben als auch die internen UX-Strukturen und Prozesse zu stärken.
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Aufzeichnung ansehenKommunikation & Sprache
In der Welt des UX-Designs ist auch die Kommunikation ein Schlüssel zum Erfolg. In diesem Abschnitt erkunden wir, warum benutzerzentrierte Sprache weit mehr als nur ein nettes Extra ist. Es geht darum, in der Sprache der Nutzer, nicht in unverständlichem Fachjargon, zu sprechen. Wir werden uns sowohl mit benutzerdefinierter Sprache als auch mit den neuesten Entwicklungen in der Conversational AI beschäftigen.
4. Benutzerzentrierte Sprache
User-Centric Voice und Wording sind der Schlüssel, um die Kluft zwischen Unternehmen und Kunden zu überbrücken. Es geht also darum, die Sprache der Zielgruppe zu sprechen und die Benutzererfahrung durch bewusst gewählte Worte zu verbessern.
Natürlich ist es in diesem Kontext auch wichtig, beim Thema Inklusion auf der Höhe der Zeit zu sein. Aber was, wenn bspw. das Gendern in der Sprache bei einer bestimmten Zielgruppe nicht die gewünschte Wirkung erzielt? Denn viele Studien und Ausarbeitungen legen nahe, dass es oft nicht die anvisierten Effekte hat und häufig auch abgelehnt wird.
Bei anderen Zielgruppen kommt gegenderte Sprache wiederum sehr gut an – insofern sollte auch hier Research im Kern von Kommunikationsstrategien stecken, um die optimale Ansprache zu finden.
In einer Welt, in der Benutzerzentrierung oberste Priorität hat, sollten wir wirklich hinhören: Was brauchen Menschen genau?
Denn bei einer nutzerzentrierten Sprache geht es um Dialog, nicht um Diktat. Wir bauen Brücken durch Verständnis und nutzen Worte, die willkommen heißen, anstatt Mauern zu errichten.
UX-Writing fokussiert sich bspw. darauf, Texte so zu gestalten, dass sie auf digitalen Plattformen leicht verständlich sind.
Im Kern soll eine reibungslose, angenehme und erfolgreiche Interaktion mit dem Produkt ermöglicht werden. Auch wenn UX-Writing in Deutschland noch immer in den Kinderschuhen steckt, ist es international längst ein etabliertes Werkzeug für UX-Teams, um die Benutzererfahrung zu optimieren.
User-Centric-Voice und Wording werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, da immer mehr Unternehmen die Vorteile einer klaren, direkten und benutzerorientierten Kommunikation erkennen. Es geht nicht nur um die Verbesserung der Benutzererfahrung, sondern auch um den Aufbau einer stärkeren, vertrauensvollen Beziehung zwischen Kunden und Marken.
5. Voice User Interface (#VUI) & Conversational UX
Mit dem Aufkommen von Smart-Home-Geräten und digitalen Assistenten haben sich Voice User Interfaces (VUIs) immer mehr durchgesetzt.
Amazons Alexa ist im Prinzip ein Paradebeispiel für ein Voice User Interface, aber die Möglichkeiten, diese Technologie für User einzusetzen, werden sich zukünftig noch stark erweitern
In der heutigen Zeit integrieren nahezu alle modernen Geräte sowohl Sprach- als auch grafische Benutzeroberflächen in ihre Produkte und Dienstleistungen. Von sprachgesteuerten KI-Assistenten und Smart-Home-Geräten, wie Alexa, bis hin zu Mobiltelefonen und Wearables reagiert jede neue Technologie auf Sprachbefehle. Dies verändert grundlegend, wie Nutzer mit Produkten und Dienstleistungen interagieren.
Mit diesem wachsenden Interesse eröffnen sich für Designer viele neue Gestaltungsmöglichkeiten. Folgende Faktoren sollten bei Voice User Interfaces seitens Designer und Organisationen schon jetzt berücksichtigt werden:
- Schnelligkeit und Effizienz: VUIs müssen schnell reagieren und Sprachbefehle umgehend umgesetzt
- Benutzerfreundlichkeit: Eine einfache und intuitive Bedienung ist für den Erfolg eines VUI entscheidend
- Vertrautheit mit menschlicher Kommunikation: VUIs sollten menschliche Gesprächsmuster nachahmen, um eine natürliche und vertraute Interaktion zu ermöglichen
- Zugänglichkeit: VUIs bieten einen erheblichen Mehrwert für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Sehbehinderungen, indem sie eine alternative Interaktionsmöglichkeit bieten
- Lokalisierte Gestaltung: Die Berücksichtigung lokaler Sprachen und Dialekte ist entscheidend, um ein VUI für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen
Immer dann, wenn Menschen mithilfe von Chat, Sprache, Gesten oder anderen Methoden, die der menschlichen Kommunikation ähneln, mit Anwendungen, wie z.B. Chatbots interagieren, sprechen wir von Conversational AI und UX.
Die diesjährigen Entwicklungen rund um Large Language Models (LLM) wie ChatGPT haben diesem Bereich mehr als nur einen Hype, sondern auch unzählige Möglichkeiten verpasst.
Gute Conversational AI lässt Technologie sprechen, und zwar so, dass du vergisst, dass du nicht mit einem Menschen plauderst. Chatbots und Sprachassistenten werden zukünftig durch LLMs noch viel besser gestaltet werden können, dass sie menschliche Kommunikationsformen nachahmen – ein Dialog ohne echte Personen, sondern mit cleverer KI, die einem zur Seite steht.
Dieser Trend wird nicht nur bleiben, sondern wachsen. So hat Bank of America’s Erica bereits 2022 die 1 Milliarde Nutzerinteraktionen geknackt. Auch Assistenten wie Aura von o2, der ADAC-Assistent oder Bots von Versicherungen können hier täglich Mehrwert erzeugen.
Mit der Bilderkennung durch GPT könnten wir uns auch vorstellen, dass in Kombination mit Smartglasses völlig neue Möglichkeiten für sehbehinderte Menschen entstehen werden. Conversational UX Design ist also definitiv ein Gebiet, dass man die kommenden Jahre beachten sollte.
Technologie & Innovation
In unserem Abschnitt “Technologie & Innovation” stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Ära. Künstliche Intelligenz und Human-Centered AI werden die Landschaft des UX-Designs grundlegend verändern.
Alle Technologien zielen darauf ab, uns Arbeit abzunehmen. Und wir sind live dabei, wie sich die Art und Weise, wie wir interagieren, gestalten und erleben, durch diese spannenden Technologien neu definiert. Diese Entwicklungen leiten eine Zeit ein, in der Technologie nicht nur unsere Produkte, sondern auch unsere tägliche Arbeit bereichert.
6. KI für UX-Testing & Research
KI-Tools revolutionieren das UX-Testing und die Nutzerforschung, indem sie Prozesse automatisieren und die Analyse von Nutzerdaten effizienter gestalten.
Wir denken, dass wir zukünftig alle nicht mehr an KI-Lösungen vorbeikommen werden, da sie integraler Bestandteil unserer Produkte und Arbeitsweisen werden. Adobe Firefly macht Retuschieren zur Sekundenaufgabe, auch Bilder können mittels KI erweitert werden, HubSpot schreibt zeitgleich überzeugende Mailtexte und andere Programme können Meetings zusammenfassen, Social-Media-Beiträge generieren und sogar in Echtzeit Nutzerfeedback analysieren.
Und was ist mit Research? Auch hier gibt es bereits jetzt unterschiedlichste KI-Tools für User Research .
Hier sind einige Gründe, warum wir KI-Tools für die Nutzerforschung im Auge behalten sollten:
Automatisierung der Datenverarbeitung: KI-Tools verarbeiten große Datenmengen schneller und effizienter als herkömmliche Methoden, was es dir ermöglicht, dich auf die Analyse der Ergebnisse zu konzentrieren und die Datenverarbeitungszeit zu minimieren.
Text- und Sentimentanalyse: Durch den Einsatz von Technologien der natürlichen Sprachverarbeitung können KI-Tools Textfeedback und Nutzerkommentare analysieren, Stimmungen erkennen, wiederkehrende Themen identifizieren und Trends aufzeigen. Dies ermöglicht es dir, schneller kritische Probleme oder Nutzerbedürfnisse zu identifizieren.
Vorhersage des Nutzerverhaltens: Mit maschinellem Lernen können KI-Tools das Nutzerverhalten analysieren, zukünftige Trends und Reaktionen der Nutzer auf Veränderungen vorhersagen und modellieren.
Personalisierte Empfehlungen: Einige KI-Tools erstellen personalisierte Empfehlungen basierend auf der Analyse von Nutzerdaten, was die Entwicklung personalisierter Strategien zur Verbesserung der Nutzererfahrung deines Produkts unterstützt.
Die Zukunft des UX-Designs liegt in der intelligenten Nutzung von KI. Es ist an der Zeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und KI als mächtiges Werkzeug in deinem UX-Arsenal zu betrachten.
7. Human-Centered AI
Wird Human-Centered AI (HCAI) die Zukunft der Nutzererfahrung?
Stell dir vor, du interagierst mit einer Schnittstelle, die nicht nur reagiert, sondern auch lernt und sich an dich anpasst. Vorboten dieser Technologie nennen wir auch gerne Personalisierung, weil hier viele Daten zusammenlaufen, um individuelle Erlebnisse zu erschaffen.
Human-Centered AI lernt im Kern durch menschliche Eingaben bzw. einer Zusammenarbeit ( Human in the Loop ) und erzeugt so eine effektive Erfahrung zwischen Menschen und Maschinen.
Aktuell ist HCAI Gegenstand vieler Forschungsarbeiten und Zentren, wird uns aber im Business-Alltag schon alleine durch Tools wie ChatGPT immer weiter beeinflussen.
Wie kann uns human zentrierte KI in Zukunft begleiten?
Human-Centered AI befasst sich mit der Entwicklung einer KI, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, indem sie sich auf die Verbesserung des menschlichen Lebens, die Förderung von Kreativität und sozialer Teilhabe sowie die Berücksichtigung ethischer Aspekte konzentriert.
Es ermöglicht, Schnittstellen zu schaffen, die intuitiv und menschenähnlich agieren, indem sie das Nutzerverhalten verstehen und darauf reagieren.
In den kommenden Jahren werden UX-Designer und KI-Spezialisten Hand in Hand arbeiten, um Systeme zu entwickeln, die nicht nur auf Befehle reagieren, sondern auch lernen, sich für personalisierte, nahtlose und tiefgreifende Erlebnis anzupassen.
Denke zum Beispiel an eine E-Commerce-Plattform, die deine Vorlieben kennt und dir Produkte vorschlägt, bevor du danach suchst. Oder an ein Lernsystem, das deinen Fortschritt verfolgt und den Lehrplan individuell anpasst.
Falls du dich mehr für das Thema interessierst, empfehle ich dir die Human-AI Interaction Design Guidelines von Microsoft und das Buch Human-Centered AI von Ben Shneiderman mit praktischen Cases und Anregung für unser Leben.
Datenschutz & Ethik
In einer Welt, in der insbesondere durch das Aufkommen von Large Language Models neue Technologie und Ethik immer enger miteinander verflochten werden, stehen wir vor entscheidenden Wendepunkten. Nicht erst seit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz spielen die Themen Barrierefreiheit und Datenschutz eine Rolle. Aber wir beobachten, dass Barrierefreiheit, Accessibility und Datenschutz zunehmend in den Fokus rücken und werfen daher einen Blick auf die neuesten Entwicklungen in diesen beiden kritischen Bereichen, die das Fundament für eine verantwortungsvolle und nutzerzentrierte Zukunft legen.
8. Barrierefreiheit & Accessibility
Barrierefreiheit und Zugänglichkeit werden in der Zukunft noch viel wichtiger werden. Mit fast einem Drittel der deutschen Bevölkerung, die von barrierefreien Angeboten profitieren, ist das Potenzial enorm. Unternehmen, die jetzt in barrierefreie Webdesigns investieren, positionieren sich nicht nur positiv im Markt, sondern profitieren auch von einer besseren Sichtbarkeit in Suchmaschinenergebnissen.
Die vier Schlüsselkriterien für barrierefreie Websites nach den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind:
- Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen auf verschiedenen Geräten gut erkennbar sein, z.B. durch klare Kontraste und Textalternativen für visuelle Medien.
- Bedienbarkeit: Inhalte und Funktionen müssen für alle Nutzer, unabhängig von der Eingabemethode (Maus, Tastatur), leicht zugänglich und navigierbar sein.
- Verständlichkeit: Inhalte sollten in einfacher Sprache präsentiert werden, mit Unterstützung bei der Dateneingabe in Online-Formularen.
- Robustheit: Inhalte müssen so gestaltet sein, dass sie von verschiedenen Technologien, wie Browsern und Screenreadern, korrekt genutzt werden können.
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz wird ab 2025 wirksam.
Somit ist Barrierefreiheit nicht nur eine Frage der Compliance, sondern auch eine Investition in die Zukunft und eine Chance für UX-Designer und Unternehmen, ein breiteres Publikum zu erreichen. Hier erfährst du weitere Tipp, um das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz umzusetzen.
9. Privacy Centric Design
Die Forderung nach Datenschutz und das Recht der Menschen auf Privatsphäre werden Unternehmen immer stärker dazu bewegen, eine “Privacy by Design”-Kultur zu schaffen.
Denn Unternehmen, die personenbezogene Daten erheben, sind gesetzlich verpflichtet, diese Daten sicher und in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen zu verwalten. Die zunehmende Bedeutung, die die Verbraucher selbst ihren Daten beimessen, bedeutet jedoch, dass die Unternehmen durch Privacy Centric Design zusätzliche Sicherheit bieten sollten.
Ein Beispiel hierfür ist die Implementierung von einfachen und verständlichen Datenschutzeinstellungen in Apps, die den Nutzern volle Kontrolle über ihre Daten geben. Unternehmen wie Apple zeigen bereits, wie man durch Privacy Labels in App-Stores Nutzern hilft, die Datennutzung einer App vor dem Download zu verstehen.
Mögliche Prinzipien für Privacy Centric Design sind:
- Proaktiv statt reaktiv: Konzentriere dich darauf, Datenschutzprobleme zu verhindern, bevor sie auftreten, anstatt erst darauf zu reagieren.
- Datenschutz als Standardeinstellung: Stelle sicher, dass die Datenschutzeinstellungen standardmäßig auf dem höchsten Niveau sind und keine zusätzliche Benutzerinteraktion erfordern.
- Datenschutz in das Design integriert: Integriere den Datenschutz von Anfang an in die Gestaltung von Systemen und Geschäftspraktiken.
- Volle Funktionalität: Strebe einen Win-Win-Ansatz an, bei dem Datenschutz und Funktionalität koexistieren, ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen.
- End-to-End-Sicherheit: Schütze persönliche Daten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg, von der Erfassung bis zur Vernichtung.
- Sichtbarkeit und Transparenz: Sei transparent und offen in Bezug auf Datenschutzpraktiken, um Vertrauen und Rechenschaftspflicht zu fördern.
- Respekt für die Privatsphäre des Nutzers: Priorisiere die Privatsphäre des Nutzers bei jeder Designentscheidung und ermächtige Nutzer, ihre eigenen Daten zu verwalten.
- Durch Privacy Centric Design legen Unternehmen Standardbedingung fest und geben den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten. Wir können daher erwarten, dass diese Form auch integraler Bestandteil vom UX-Design werden wird.
Methodologie & Forschung
In der Welt des UX-Designs dreht sich alles um Verständnis und Anpassungsfähigkeit. In diesem Abschnitt schauen wir uns zwei alte und doch neue Trends – das Rückgrat stabiler UX-Research und Designprozesse.
10. Personas & Anti-Personas
Personas sind nicht nur ein Trend, sie sind ein Muss! Und sie scheinen wieder superwichtig geworden zu sein.
Denn Personas ermöglichen es uns, unsere Zielgruppe besser zu verstehen und Produkte zu entwickeln, die wirklich resonieren. Denk daran: Jedes Produkt, jede Kampagne, die du kreierst, spricht eine bestimmte Person an. Aber wer ist diese Person? Genau hier kommen Personas ins Spiel – sie geben deinen Idealkunden ein Gesicht, eine Geschichte, Bedürfnisse und Ziele.
Aber dahinter steckt auch noch mehr. Hast du schon von Anti-Personas gehört?
Sie sind das Gegenteil von Personas und genauso wichtig. Sie helfen dir zu verstehen, wen du NICHT ansprechen willst. Dies kann entscheidend sein, um Ressourcen effizient einzusetzen und sicherzustellen, dass deine Produkte nicht in die falschen Hände geraten.
Die Zukunft gehört also den UX-Designern, die Personas und Anti-Personas gleichermaßen nutzen.
Dieser Ansatz wird immer wichtiger, um in einer sich schnell verändernden Welt relevant zu bleiben. Daher sollten UX-Designer 2024 prüfen, ob neue Personas intern Sinn ergeben, ob alte Personas aktualisiert, oder über Anti-Personas nachgedacht werden sollte.
11. Früh und klein testen
Wartest du noch auf den großen Research-Knall und startest in Projekten immer groß und teuer? Dann ist „Früh und klein Testen “ vielleicht der Game-Changer im UX-Design für dich.
Früh und klein testen ist der Weg, um Zeit und Geld zu sparen und gleichzeitig effektivere Produkte zu entwickeln. Große Research-Projekte haben ihren Platz, aber die wahre Magie passiert in den kleinen, schnellen Tests. Sie ermöglichen es dir, Ideen schnell zu validieren und anzupassen, bevor du zu tief in die Entwicklung einsteigst.
Statt Monate in umfangreiche Forschung zu investieren, führen immer mehr Unternehmen wöchentliche 5-Minuten-Tests mit echten Nutzern durch, um schnelles Feedback, das direkt in die nächste Entwicklungsphase einfließt, zu erzeugen.